Malen gegen Stress

Glücksmomente: Wie Kreativität unser Wohlbefinden im Alltag steigern kann

In einer Welt, die zunehmend von Hektik und Stress geprägt ist, ist es umso wichtiger, dass wir im Alltag einen Ausgleich dafür schaffen. Die Möglichkeiten für diesen Ausgleich sind glücklicherweise vielfältig und können zum Beispiel bewusste Alltagsbewegung sein, Sport, Trips ins Grüne oder Zeit mit der Familie – oder aber Kreativität. Denn ob beim Malen, Schreiben, Musizieren oder Basteln: Kreative Tätigkeiten haben das Potenzial, unser Wohlbefinden zu steigern, wie Forscher herausgefunden haben.

Dafür muss man nicht immer gleich ein Meister wie van Gogh oder Beethoven sein. Kreative Erfolge verzeichnen zu können, kann zwar ungemein motivierend sein, dennoch sollte das individuelle Wohlbefinden an erster Stelle stehen. Es kann schon genügen, kreative Aktivitäten in den Alltag zu integrieren und aktiv Zeit dafür einzuplanen. Ob einmal die Woche oder sogar jeden Tag – wichtig ist vor allem, eine Tätigkeit zu finden, die Spaß macht und nicht für mehr Stress sorgt, als dass sie Freude bereitet. Das Motto hier lautet „alles kann, nichts muss“.

Es gibt nicht die EINE Kreativität

Wem Kunstunterricht schon zu Schulzeiten gefallen hat, der wird vielleicht auch Jahre später noch gern wieder zur Leinwand greifen und sich an Aquarellen oder Ölfarben versuchen. Wer früher ein Instrument gelernt hat, für den oder die ist es vielleicht an der Zeit, die staubige Trompete wieder aus dem Keller zu holen. Und wer die Musikstunden in der Kindheit versäumt hat, hat noch immer die Gelegenheit, damit anzufangen. Doch dort hört die kreative Vielfalt noch lange nicht auf: Töpfern, fotografieren, Tagebuch führen oder sogar ein neues Rezept ausprobieren bzw. selbst variieren und die Kreativität in die Küche zu holen, all das sind Möglichkeiten, den Alltag kreativer zu gestalten. Man kann sich dabei auf die eigenen Stärken fokussieren, kann sich aber auch ganz von den Interessen leiten lassen oder im Internet nach Inspiration für neue Projekte suchen.

Kreativität hat nichts mit Leistungsschau zu tun

Wichtig ist auch, den inneren Kritiker auszublenden. Um unser Potenzial voll ausschöpfen zu können, müssen wir uns darauf konzentrieren, den kreativen Schaffensprozess zu genießen. Nur so kann Kreativität zu mehr Zufriedenheit und also auch mehr Wohlbefinden führen, anstatt ein weiterer Stressfaktor zu werden. Nicht die Ergebnisse zählen, sondern der Weg dorthin. Jeder Pinselstrich, jede gespielte Note, jedes Wort und jedes Essen sind ein Erfolg, auf den man stolz sein kann.

Insgesamt gilt: Kreativität kann in einem stressigen Alltag nicht nur den nötigen Ausgleich liefern, sondern dabei auch ganz nebenbei unser Wohlbefinden steigern. Jeder/Jede hat das Potenzial für Kreativität in sich, wir müssen uns nur aktiv dazu entscheiden, dieser Seite von uns eine Chance zu geben und bewusst Zeit dafür einzuplanen.

Jede und jeder ist auf ihre bzw. seine Weise kreativ

Wer tiefer in das Thema Kreativität einsteigen und sich neuen oder anderen Wegen der Freilegung seiner kreativen Ressourcen zuwenden möchte, kann etwa auf den „Atlas der Kreativität“ des Künstlers und studierten Rechtswissenschaftlers Bernhard Zünkeler, erschienen im Verlag „brand eins“, zurückgreifen. Darin betont der Autor, dass wir alle kreativ seien. „Viel kreativer, als wir es uns selbst derzeit vorstellen können. Wir alle haben Mut. Wir alle können an uns glauben, können Lachen und Liebe verbreiten und logisch denken.“ Aber er weist auch darauf hin: „Über unsere kreativen Anlagen machen wir uns viel zu wenig Gedanken.“ Zu oft würden wir vergessen, wie Elemente der Kreativität sich in uns stärkend verbinden oder behindernd blockieren könnten. Um sozusagen die eigenen in uns zur Verfügung stehenden Ressourcen wiederzuentdecken und besser kennenzulernen sowie diese Ressourcen für uns wieder nutzbar zu machen, hat Bernhard Zünkeler seine Methode eines Atlas der Kreativität entwickelt. Ein nicht ganz einfaches Buch, aber wer sich darauf einlässt, wird sicher davon profitieren können.

Das Buch "Atlas der Kreativität"

Foto von :relations

 

Titelfoto: © BDSI

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